Unklare Anforderungen, keine Vereinbarung zwischen Nutzer und Entwickler, Widersprüche, Mehrdeutigkeiten usw. sorgen für:
verpasste Einführungstermine – Mehraufwand sorgt für nicht erreichte Zieltermine,
unzufriedene Kunden – das System entspricht nicht den Vorstellungen des Kunden.
Was heißt eigentlich Requirements Engineering und Management?
Nach einschlägiger Literatur [Klaus Pohl, Chris Rupp: Basiswissen Requirements Engineering; Heidelberg, 2009] geht es im Wesentlichen darum, die Anforderungen
zu prüfen und abzustimmen – nach verschiedenen Kriterien wie Vollständigkeit, Widerspruchsfreiheit etc. zu prüfen und mit den Stakeholdern abzustimmen und schließlich
zu verwalten – während der Laufzeit des Projekts. Speziell müssen Änderungen eingepflegt/aktualisiert werden.
Auch beim Requirements Engineering gilt es, je nach Rahmenbedingungen das richtige Maß an Umfang und Detailtiefe zu finden.
In der Automobilindustrie werden für Steuergeräte und ihre Software sehr umfangreiche Anforderungsdokumente mit Werkzeugen wie IBM Rational DOORS mit tausenden von Anforderungen erstellt – Projektumfänge, mangelnde Bugfix-Möglichkeiten und nicht zuletzt die Produkthaftung verlangen es.
Für kleinere Teams kann hier schon mal ein Word-Dokument oder eine Excel-Liste ausreichen. Wenn die richtigen Fragen gestellt und mit dem Nutzer abgestimmt werden, reicht dies oft völlig aus.
Der Verzicht auf Ermittlung, Dokumentation, Abstimmung und Verwaltung von Anforderungen führt jedoch fast immer zu schlecht wartbarer Software, die später nicht mehr weiterentwickelt werden kann, weil das Know-how über die Anforderungen nicht mehr vorhanden ist.
Fleiß für die falschen Ziele ist noch schädlicher
als Faulheit für die richtigen.Peter Bamm
Dr. Jörg-Volker Müller
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