Realistische Termine dank Risikomanagement

Bei der Planung eines Vorhabens gilt es immer, die möglicherweise auftretenden Risiken zu bewerten und mit einzubeziehen. Man kann sich zwar nicht vor allen Unwägbarkeit schützen, sonst kommt man nie zum Ziel, aber bei realistischer Einschätzung sind bestimmte Risiken eher wahrscheinlich und müssen damit behandelt werden (Englisch: Risk Mitigation).

Ein Beispiel: Sie planen eine Flugreise und Ihr Flugzeug soll planmäßig um 11:50 Uhr starten. Sie brauchen – wenn alles gut läuft – 50 Minuten zum Flughafen. Wann sollten Sie zuhause losfahren?

  • Um 11:00 Uhr? Nein, denn der Check-In-Schalter macht 30 Minuten früher zu.
  • 10:30? Was ist aber bei Stau, vollen Parkhäusern usw.?
  • Früher? Früher!

Natürlich fahren Sie früher los. So trinken Sie lieber gelassen eine Tasse Kaffee am Flughafen oder führen noch ein paar Telefonate.

Bei Softwareprojekten wird leider zu oft genau anders geplant. Technisch geprägte Projektleiter können bis ins Kleinste den Aufwand für die technische Realisierung abschätzen, vergessen jedoch oft die Aufwände für Abstimmungen mit dem Kunden, Fehlerbehandlung, interne Meetings usw.

Auch wenn die Abschätzung all diese nicht-technischen Aufwände berücksichtigt, wird oft viel zu optimistisch geschätzt. Statt genügend Puffer einzuplanen, um auch mit Unwägbarkeiten (sprich: Risiken) wie Krankheit von Mitarbeitern, Ausfall von Servern o.ä. umgehen zu können, wird der frühest mögliche Termin als Fertigstellungstermin genannt. Wie Tom DeMarco in seinem Buch Bärentango erläutert, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt an diesem Termin fertig wird, jedoch gleich 0 (Null!).

Das oben stehende Risikodiagramm illustriert diesen Zusammenhang. Die Wahrscheinlichkeit der Fertigstellung verteilt sich über den Zeitraum zwischen dem frühestmöglichen Termin und dem Bis-dahin-schaffen-wir-es-in-jedem-Fall-Termin. Der Fertigstellungstermin wird also zwischen diesen beiden Terminen liegen. 

Erfolgreiche Projekte fangen also schon bei der Abschätzung mit dem Risikomanagement an und bemühen sich um realistische Terminsetzung. Ein proaktives Risikomanagement während des Projektverlaufs ist dann eine weitere wichtige Maßnahme, um potenziellen Problemen rechtzeitig entgegen zu treten.

Wie sagte Erhard Horst Bellermann so schön?


Im Leben ist das A und O das sogenannte Risiko.

Erhard Horst Bellermann

Buchempfehlung:
Tom DeMarco, Timothy Lister
Bärentango - Mit Risikomanagement Projekte zum Erfolg führen
München, 2003, Carl Hanser Verlag


Dr. Jörg-Volker Müller

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